Auf den Spuren der Gestalttherapie-Gründer Fritz & Laura (Lore) Perls
in Berlin
Familie Perls
Auf den Spuren der Familie Perls
Ich biete zweimal jährlich eine rund zweistündige Führung an Orte in Berlin Wilmersdorf/Schöneberg an, in denen Mitglieder der Familie Perls lebten und arbeiteten.
Fritz Perls geboren 1893 in Berlin und seine Frau Laura/Lore (in Pforzheim geboren und aufgewachsen) zogen 1930 von Frankfurt/Main an die Spree. Ihre gemeinsame Tochter Renate wurde 1931 geboren.
Neben Informationen über die Zeit nach dem ersten Weltkrieg bis zur gemeinsamen Flucht von Fritz, Laura und ihrer Tochter Renate im April 1933, wird es einen Einblick in die Welt rund um den Bayerischen Platz geben, in eine Zeit kurz bevor die Nationalsozialisten die dort lebenden Menschen und das Leben dieses stark jüdisch geprägten Bezirkes vernichteten.
Auch die Architekturgeschichte der vergangenen 120 Jahre erhält Aufmerksamkeit.
Interviews
Auf den Spuren von Laura Perls
An der Grenze - "Lore Perls und die Gestalttherapie"
Ein Dokumentarfilm
von Christof Weber und Wolf Lindner
Der Film ist zu einem Preis von 20 € über die Geschäftsstelle der DVG zu bestellen oder für 15€ zu streamen!
Der Versand erfolgt mit Quittung nach Zahlungseingang auf das
DVG Konto 803 810 3 bei der BfS (370 205 00).
Dieser Film dokumentiert das Leben und Wirken von Lore (Laura) Perls. Sie hat die Gestalttherapie mitbegründet und in ihrer Entwicklung bis heute entscheidend beeinflusst. Der Film entstand aus Anlass ihres 100. Geburtstages (1905-1990). Mit historischen Dokumenten und in Interviews mit Zeitzeugen beschreibt er ihren schicksalshaften Lebensweg, er zeigt die durch Fritz und Lore Perls gelegten Ursprünge der Gestalttherapie und würdigt Lores prägende Wirkung.
Arbeitsbeispiele und Erläuterungen zur Anwendung der Gestalttherapie durch Fitz und Lore Perls, sowie durch Schüler von Lore, dokumentieren Wurzeln und Grundzüge der Gestalttherapie als eine aus der Psychoanalyse entwickelten Methode.
Buch, Schnitt und Regie: Wolf Lindner
Ko-Autor und Fachberater: Christof Weber
Kamera: Andreas Frowein und Hannes Gulde
Produktion: bbfilm Birigt Becker
Im Auftrag der DVG, Laufzeit 90 Min.
AN DER GRENZE – LORE PERLS UND DIE GESTALTTHERAPIE
(DVD) oder als Stream/Download zu erwerben:
wie es entstand
... die Idee
Während meiner ehrenamtlichen Vorstandstätigkeit in der DVG (Deutsche Vereinigung für Gestalttherapie) kam die Idee auf, Laura Perls als vergessene/weggedrückte Gründerin der Gestalttherapie zu ihrem 100. Geburtstag 2005 zu ehren.
Es entstand die Idee, eine Konferenz in München zusammen mit den österreichischen und schweizerischen Kollegen zu veranstalten. Der D-A-CH Kongress war geboren und findet seitdem alle drei Jahre statt.
Wolf Lindner – Gestalttherapeut und Ex-ZDF-Mitarbeiter trat mit der Idee eines Films über das Leben von Laura Perls an den Vorstand heran.
Dank meines Kunsthintergrundes nahm ich die Idee sehr gerne auf und begeisterte auch die anderen Vorstandsmitglieder.
Wir hatten acht Monate Zeit für die Umsetzung – ohne die Finanzen klar zu haben.
Da ich im Herbst 2004 eh eine Freundin aus meiner Galeriezeit für zwei Wochen in New York besuchen wollte, um endlich die hervorragende Kunst/Kulturlandschaft kennenzulernen, beabsichtigte ich im New Yorker Gestalt Institut einen halben Tag zu recherchieren und das Material mitzubringen.
Aus dem halben Tag wurden sechs Wochen, da es kein Archiv in New York gab/gibt und ich die Idee hatte mit Zeitzeugen Interviews zu führen.
Danke des EAGT Kongresses 2004 in Prag hatte ich Kollegen vom NYIGT kennengelernt und so erste Vorkontakte aufgebaut.
Zuerst gewährten mir die Kollegen Susan Gregory und dann auch Burt Lazarin sehr selbstverständlich Gastfreundschaft während des ganzen Projekts.
Ich hatte Renate Perls Telefonnummer erhalten und mit einem gewissen Bammel rief ich bei ihr an und … voila, nach einem zweistündigen Telefonat war sie mit im Boot.
Ich führte viele Gespräche mit ihr über ihre Eltern und auch ihr Leben als Tochter von zwei bekannten Persönlichkeiten. Ich lernte auch ihre Tochter, Lauras Enkelin Leslie, kennen.
Wolf hatte den deutschen Part übernommen, recherchiert und auch Interviews geführt.
Zum Schluß dieser Arbeit hatten wir über 80 Stunden Filmmaterial zur Verfügung und mussten einen 90 min. Dokumentarfilm daraus schneiden. Eine interessante Arbeit, für mich völlig neu – wann produziert man schon einen Film? Zumal neben dem gelebten Alltag?
Als Galerist war ich organisieren gewohnt und so klappte es mit einem deutschen Filmteam in New York zu drehen. Auch die Finanzierung gelang, inkl. einer englischen Version, so dass der Film Weltpremiere am 3. Juni 2005 in München feiern konnte.
Im Beisein von Renate Perls, Dan Bloom ( Präsident des NYGIT) und anderen Gästen aus NY, so wie mit gut 150 Kollegen aus den D-A-CH Staaten .
Unser Wunsch, dass Laura aus der Vergessenheit geholt wurde hat sich erfüllt.
Die Frau hat viel geleistet und wenig Wertschätzung erhalten.
Ich hatte sie das erste mal auf einem Video bei Susan in NY gesehen, 6 Jahre nach Abschluss meiner Ausbildung und war sofort fasziniert von ihrer Persönlichkeit.
Ich höre immer wieder von Lehrklienten, dass in der Ausbildung Ausschnitte des Films gezeigt werden.
In Pforzheim gibt es inzwischen ein nach ihr benanntes Gesundheitshaus und seit 2021 einen Literaturpreis. So ehrt ihre Heimatstadt die Tochter, die 1933 als politische Aktivistin und Jüdin aus Berlin nach Johannesburg, später nach New York mit Fritz und der 2 Jahre alter Tochter fliehen musste.
Es freut mich sehr, daß ihre Leistung nicht vergessen wird.
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